Impuls zum 3. Advent

 

Liebe Sisters, heute ist schon der dritte Advent. Nicht nur Weihnachten rückt näher, sondern auch das Jahr 2020 neigt sich dem Ende zu. Ein Jahr, das uns wohl allen in Erinnerung bleiben wird, vor allem wegen dieses einen Themas – Corona. Wir sollten dabei aber nicht vergessen, dass es auch andere Dinge in diesem Jahr gab, die die Menschen bewegt haben.

Ich denke dabei besonders an den gewaltsamen Tod von George Floyd im Mai 2020 und die darauffolgenden Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt. Nachdem ich selbst ein halbes Jahr in Minneapolis gelebt habe und diese Stadt als sehr offen und tolerant wahrgenommen hatte, war ich erschüttert darüber, wie sehr Schwarze und andere Bevölkerungsgruppen in der Gesellschaft immer noch diskriminiert werden. Und ich musste mir eingestehen, dass man wohl oft nur das sieht, was man sehen möchte. Und dass es auch bei uns in Deutschland viel Ungerechtigkeit gibt, die man manchmal aus dem Blick verliert. Wir dürfen dies nicht hinnehmen, sondern müssen uns aktiv gegen Stereotype (und sei es nur die vermeintlich “harmlose” Frage nach dem Woher-kommst-du) und für Gleichberechtigung einsetzen.

Ich möchte dafür ein Zitat der schwarzen Feministin Angela Davis anführen, das mich sehr zum Nachdenken angeregt hat:
I am no longer accepting the things I cannot change. I am changing the things I cannot accept.

Ich finde, dieses Zitat sollten wir uns in vielen Situationen unseres Lebens zu Herzen nehmen. Zur aktuellen Situation scheint es zwar nicht zu passen: Schließlich müssen wir akzeptieren, dass wir Weihnachten dieses Jahr anders feiern, dass wir Freund*innen nicht treffen dürfen, dass wir im alltäglichen Leben eingeschränkt sind. Wir müssen es akzeptieren, weil wir an dem Virus nichts ändern können. Trotzdem bin ich der Meinung, dass wir sehr wohl etwas daran ändern können, wie wir die Situation wahrnehmen und erleben:

Dir fällt zu Hause die Decke auf den Kopf? Dann zieh deine Jacke an und mach einen Spaziergang.
Du freust dich nicht auf Weihnachten, weil dieses Jahr sowieso alles anders wird als sonst? Setze dich mit deiner Familie zusammen und überlegt gemeinsam, wie ihr die Tage schön gestalten könnt. Ihr könnt auch jetzt schon damit anfangen, indem ihr beispielsweise Plätzchen backt oder eine Fensterdeko bastelt.
Du vermisst deine Freund*innen? Dann verabrede dich mit ihnen zu einer Videokonferenz! Mittlerweile werden auch viele Spiele (z.B. Uno, Ligretto, Siedler von Catan) online angeboten. Oder du zückst deinen schönsten Stift und schreibst einer Person einen Brief. Wenn du Sehnsucht nach J-GCLer*innen hast, dann kannst du natürlich auch die Nachrichtenfunktion auf dieser Seite nutzen 🙂

Ich wünsche dir, dass es dir gelingen kann, das Beste aus dieser Besonderen Adventszeit. Nimm hin, was sich nicht ändern lässt- aber ändere das, was in deiner eigenen Hand liegt!
Alles Liebe
Sophia Wicht (Sisterhood-Team)